Schauen wir uns den hier abgebildeten Huf doch einmal genauer an.
Ein "ganz normaler Huf"?

Auf den ersten Blick vielleicht schon. Nimmt man sich aber die Zeit und sieht genauer hin, dann wird man feststellen, dass dieser Huf doch nicht so optimal ist, wie er sein sollte.
Die Hufwände/Seitenwände sind zu schräg und üben unter Lastaufnahme Zug auf die Lederhäute innerhalb des Hufes aus. Dies ist für das Pferd unangenehm bzw. schmerzhaft. Zum anderen bedeuten diese unterschiedlich schrägen/steilen Hufwände, dass der ganze Huf ungleichmäßig belastet wird. Dadurch kann es zu Veränderungen in der darüber liegenden Knochengliedmaße kommen. Arthrose, Schale und Spat sind unter Umständen die Folge. Um nur einige zu nennen. Auch Hornrisse und Spalten im Huf haben ihren Ursprung in dieser ungleichen Belastungssituation.

Die Fesselachse dieser Gliedmaße ist nach hinten/unten gebrochen. Eine Folge der untergeschobenen Trachten wie sie vorzugsweise unter dem Eisenbeschlag entstehen, denn nur im Trachtenbereich findet Hornabrieb statt. Die Zehe wächst unterdessen ungehindert weiter und schnabelt nach vorne heraus. Oft liegt hier der Grund für Lahmheiten, da die tiefe Beugesehne durch diese Stellung extrem überbelastet wird. Auch Taktunreinheiten sind die Folge, da das Pferd mit einem veränderten Schwingbogen auf- bzw. abfußt.
Die Hornqualität ist nicht optimal. Es haben sich Falten innerhalb des Hufhornes gebildet. Ein Zeichen dafür, dass die Hornkapsel unter „Stress“ steht. Hornausbrüche sind eine von vielen Folgen. Eisenbeschläge halten nicht mehr. Fäulnis und Dreck können sich einnisten und Schäden anrichten wie zum Beispiel Hufgeschwüre und Abszesse.
Dieser Huf steht als ein Beispiel für viele andere Hufe, die diese oder aber andere Defizite aufweisen. Oft wird diesen „normalen“ Hufzuständen keine große Beachtung geschenkt, denn schließlich läuft das Pferd ja noch auf diesem Fundament. ABER: Diese Defizite richten schleichend, langsam, jedoch unaufhaltsam Schäden in der Hornkaspel und der auf ihr sitzenden Gliedmaße an. Oft wird man erst auf die schlechten Hufzustände seines Pferdes aufmerksam, wenn alles andere wie zB. Tierarzt, Heilpraktiker und Spezailbeschläge am Ende ist.
Daher unser Rat: Stellen Sie Ihr Pferd auf ein solides und gesundes Fundament! Bevor es zu spät ist. Prophylaxe zahlt sich aus. Der Gesundheit Ihres Pferdes zuliebe! DENN: Ohne Huf kein Pferd!
Huforthopädie bedeutet den Huf eines Pferdes so zu bearbeiten, dass er sich in seine für ihn und seiner dazugehörenden Gliedmaße optimale Form zurückläuft. Langsam und schonend ohne abrupte Stellungswechsel.
Schauen Sie sich die untenstehenden Bilder an, es ist derselbe Huf - nur ist er seit 9 Monaten unter huforthopädischer Bearbeitung. Die Fotos sprechen für sich....


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